Wolfsburg aktuell

informativ – kritisch – unabhängig

Historische Museen in den Sommerferien – Wolfsburg lädt ein

Die Steinbekers

Vielfältiges Veranstaltungsprogramm lädt zu besonderen Erlebnissen ein

Wie immer in den Sommerferien bieten die Historischen Museen vielfältige unterhaltsame Erlebnisse und Anregungen zum gemeinsamen Nachdenken und zum Austausch: So kann man im Stadtmuseum Schloss Wolfsburg am Sonntag, 8. Juli, ganz direkt erleben, was passiert, „Wenn Geschichte lebendig wird“. Wie im Hollywood-Kultfilm „Nachts im Museum“ erklären lebendig werdende Exponate auf abenteuerliche Weise historische Fakten und Zusammenhänge.

Im Stadtmuseum braucht es dafür noch nicht einmal die Nacht! Hier werden schon um 15 Uhr Ausstellungsstücke wie das Porträt einer 300-jährigen Schlossdame oder ein Ritter von Bartensleben, ein VW-Schweißer und eine Gutsarbeiterin, ein Petticoat und eine Jukebox an diesem Sommernachmittag quicklebendig. Zum 80. Jubiläum Wolfsburgs präsentieren sie in Liedern, Worten und Tanzeinlagen Wolfsburgs 716 Jahre alte Schloss- und noch sehr junge Stadtgeschichte. Die aktuelle Sonderausstellung des Stadtmuseums zu Wolfsburger Wahrzeichen geht die ganze Ferienzeit über auf unterhaltsame Weise der Frage nach „Was steht für diese Stadt?“ Das ist besonders interessant gemeinsam, z. B. bei einer Führung mit dem Kurator der Ausstellung Dr. Arne Steinert, am Sonntag, 15. Juli, 15 Uhr. Im Jubiläumsjahr gibt die Sonderschau erste Antworten mit einer Vielzahl origineller Exponate von historischen Souvenirs und Stadtprospekten über Werbefiguren bis hin zu künstlerischen Darstellungen und zeigt so zugleich Stadtgeschichte aus ganz ungewöhnlicher Perspektive. Natürlich sind dabei alle Museumsgäste eingeladen, „ihr“ Wolfsburger Wahrzeichen zu küren. Um den Stadtgeburtstag und die Wolfsburger Wahrzeichen geht es auch im Kinderferienprogram am Donnerstag, 26., und Freitag, 27. Juli. Unter dem Motto „Wolfsburger Highlights in Kinderhand“ sind zum Ferienende jeweils von 10 bis 14.30 Uhr die Kinder der Stadt eingeladen, die Geschichte Wolfsburgs kreativ Revue passieren zu lassen. Aus verschiedenen Materialien und unter Anleitung der Museumsmitarbeiter Ulrich Elert und Elke Schulz entstehen bekannte Wahrzeichen wie das Schloss oder der Wolf und ganz individuelle Besonderheiten. Und wie es sich für eine Geburtstagsparty gehört, veranstalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter ab 6 Jahren zum Ende eine Konfetti-Parade mit ihren Highlights. Am Sonntag, 29. Juli, 15 Uhr kommt dann das vielleicht wichtigste Wolfsburger Wahrzeichen zu seinem Recht: Unter dem Titel „In den Gärten von Schloss Wolfsburg“ lädt Museumsmitarbeiterin Gundula Zahr zu einem Rundgang auf den Spuren einer besonderen Wolfsburgerin, der Gräfin Anna Adelheit Catharina von der Schulenburg-Beetzendorf, in die Schlossgärten ein: Der sogenannte Barockgarten, der Englische Landschaftsgarten und die Bleichwiese erinnern an die einst 17 Gärten, die zum Wolfsburger Gutshof gehörten und von den Großeltern der Gräfin aus dem Geschlecht derer von Bartensleben sowie ihrem Sohn aus dem Hause der Grafen von der Schulenburg angelegt wurden. Das Stadtmuseum Schloss Wolfsburg und die Nordsteimker Tanz- und Trachtengruppe „De Steinbekers“ laden am Sonntag, dem 5. August, zu einem landwirtschaftlichen Aktionstag an die Historische Brauscheune ein. Von 11 bis 13 Uhr werden unter dem Motto „Kleiner Kartoffeltag“ Vorführungen bäuerlichen Lebens in früheren Zeiten, regionaltypische Tänze und plattdeutsches Theater dargeboten. Vorgeführt wird, wie die Landbevölkerung einst im Dämpfer Pellkartoffeln kochte. Auch werden die Erdäpfel mit der Dezimal- und der Küchenwage gewogen und Rapsöl zur Verfeinerung hergestellt. Und wie Wasserdampf zum Biegen von Holz genutzt werden kann, können die Besucher gleichfalls erfahren. Im Hoffmann-von-Fallersleben-Museum geht es in der derzeitigen Sonderausstellung um ein für uns alle wichtiges und vor allem hochaktuelles Thema: Europa. Die Ausstellung des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, von Deutschlandradio Kultur und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat den Titel „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“. Sie wirft „Streiflichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert“ und erzählt diese als dramatische Geschichte zwischen Freiheit und Tyrannei. Auf 26 Tafeln präsentiert die Ausstellung rund 190 zeithistorische Fotos sowie 24 historische Tondokumente, die mit internetfähigen Telefonen via QR-Codes abgerufen werden können. Originalexponate aus den Sammlungen der Historischen Museen Wolfsburg stellen die Themen der deutschen und europäischen Geschichte auch in eine Beziehung zu lokalen und alltäglichen Entwicklungen. Sie rufen Erinnerungen an die eigene Wahrnehmung der historischen Ereignisse wach. Jede Besucherin und jeder Besucher wird hier sicher auch ein Stück seiner eigenen Lebensgeschichte gespiegelt finden. Im Begleitprogramm zu dieser Ausstellung werden vom Hoffmann-Museum immer wieder ganz besondere Aspekte und Zeiträume beleuchtet: So geht es am Sonntag, 1. Juli, 15 Uhr um den „Wind of Change – Die Bedeutung der Musik für die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert“. Auf diesem Rundgang durch die Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“ gehen Nicole Trnka (Hoffmann-von-Fallersleben-Museum) und Geza Gal (Musiker) der Frage nach, wie weit zum Beispiel die Kompositionen Dimitri Schostakowitschs, der von den Nationalsozialisten verpönte Jazz und der westliche Rock ’n’ Roll oder auch Nina Hagens Song vom vergessenen Farbfilm den „Wind of Change“ im Europa der Zwei Weltkriege und des Kalten Krieges um liberale und demokratische Werte dokumentieren, ja vielleicht beeinflussten. Und am Sonntag, 22. Juli, 15 Uhr stellt Museumsleiterin Dr. Bettina Greffrath ihre Ausstellungsführung unter ein Zitat des in diesem Jahr – nicht nur in Trier – gefeierten Geburtstagskindes Karl Marx: „Die versteinerten Verhältnisse zum Tanzen zwingen“, setzt dahinter aber ein Fragezeichen. Sie beleuchtet unter diesem Streiflichter auf die Geschichte Europas von der russischen Revolution bis 1967. Fast alle Angebote des Sommerferienprogramms der Historischen Museen sind übrigens eintrittsfrei.

Nähere Informationen findet man unter www.wolfsburg.de/stadtmuseum oder www.wolfsburg.de/hoffmann-museum.

Kommentare sind geschlossen.